Die Bezeichnungen Legasthenie und Lese-Rechtschreibschwäche werden in der Literatur als auch im schulischen Kontext oft durcheinandergemischt obwohl es bei den Begriffen ganz klare Unterscheidungen gibt. Dasselbe gilt auch für Dyskalkulie und Rechenschwäche.
Die Legasthenie/Dyskalkulie ist anlagebedingt, das heißt die Ursache dafür liegt im genetischen Bereich. Legasthene/Dyskalkule Menschen verfügen über eine veränderte Wahrnehmungs- und Informationsverarbeitung und somit auch einer anderen Lernfähigkeit. Gekennzeichnet ist die Legasthenie/Dyskalkulie durch eine auffällige Unaufmerksamkeit, die dazu führt, dass Schüler*innen häuftig sogenannte Wahrnehmungsfehler machen. Wahrnehmungsfehler sind keine Rechtschreibfehler und passieren aufgrund der veränderten Sinneswahrnehmung (differente Funktionen) und/oder der zeitweisen Unaufmerksamkeit.
Mit einem gezielten Training, basierend auf der AFS-Methode, lernen legasthene Kinder und Erwachsene mit ihrer Legasthenie/Dyskalkulie umzugehen und negative Erlebnisse wie Frustration oder Enttäuschungen können vermieden werden.
Die AFS-Methode trainiert die Bereiche der Aufmerksamkeit, Funktionen (Sinneswahrnehmung) und Symptome (Fehler) und wird individuell an die jeweilige Person angepasst.
Die Lese-Rechtschreibschwäche (LRS)/Rechenschwäche hingegen wird durch verschiedene Ereignisse im Leben eines Kindes erworben. Die Gründe für den Erwerb einer LRS/Rechenschwäche können sehr unterschiedlich sein. Zum Beispiel kann bei einem Kind ein Schulwechsel oder die Geburt eines Geschwister die Ursache für eine erworbene LRS/Rechenschwäche sein. Wichtig zu wissen ist, dass die LRS/Rechenschwäche durch gezieltes Üben recht schnell überwunden werden kann. Auch die Unaufmerksamkeit im Umgang mit Buchstaben und Zahlen tritt bei einer LRS/Rechschwäche nicht so deutlich hervor und es besteht auch keine Veränderung in der Sinneswahrnehmung.
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